Christkind for Future

Merry Christmas heißt es bald wieder! Dann liegen viele, von Amazon gelieferte Geschenke unter einem abgeholzten Baum, es wird Gans und Fisch gegessen und nach der Bescherung sieht man den Wohnzimmerteppich vor lauter Papier- und Plastikmüll nicht mehr. Die Besinnung, die Liebe und das Beisammensein mit den Liebsten schwindet mit jedem Konsumgut unterm Tannenbaum ein wenig mehr. Wenn das Jesusbaby damals so viele Geschenke bekommen hätte, wie all die Kids heutzutage, hätten Ochs und Esel aus Platzgründen in der Kälte stehen müssen. Jeff Bezos verändert unsere traditionellen Werte der heiligen Weihnacht mehr als Maria und Josef. Konsum Konsum Konsum; mehr ist mehr. Dies ist ein Blogartikel, für all die, die verstanden haben, dass wir nicht noch mehr Zeugs zuhause brauchen. Dass die Zeit, das einzig begrenzte Gut von uns allen, das schönste Geschenk ist, das man an Weihnachten, genauso wie von Januar bis November, schenken kann. Und das muss nicht einmal verpackt werden! Aber auch materielle Geschenke kann man ohne Klimasünde machen; mit ein paar wenigen Dingen, die man dabei beachten sollte.

Ich möchte heute einige einfache Tipps geben, um so nachhaltig wie möglich durch dieses schöne Fest zu kommen, und gleichzeitig auch weniger Weihnachtsstress und damit mehr Zeit für Plätzchen und Glühwein hat 🙂

Geschenke machen

Aus der Glücksforschung weiß man, dass Geld am glücklichsten macht, wenn man es für andere ausgibt (1). Deshalb ist es natürlich nicht verkehrt, seinen liebsten Menschen etwas zu schenken. Bei der Auswahl des Inhalts eines solchen Päckchens hat man jedoch enormen Spielraum, um sowohl dem/der Beschenkten, als auch Mama Erde eine Freude zu machen.

  • Gebrauchtes schenken – deine Freundin wünscht sich eine warme Mütze zu Weihnachten? Schau doch erst einmal auf vinted, ob du eine Schöne findest. Diese ist dann nicht nur klimaneutral, da sie bereits produziert und im Umlauf ist, sondern auch viel günstiger für deinen Geldbeutel. Vieles auf dieser und ähnlichen Plattformen ist wie neu und noch mit einer langen Lebensdauer gesegnet.
  • Lokal einkaufen – handgemachte Plätzchen vom Bäcker um die Ecke, selbstgestrickte Socken von einer Omi in der Nachbarschaft oder ein Produkt eines jungen Start-Ups in deiner Nähe; Geschenke von Amazon liefern zu lassen war gestern!
  • Selbst machen – back doch deine Lieblingsplätzchen, bastel etwas Nützliches oder mach Kosmetika selbst; das ist nachhaltiger und es steckt mehr Liebe darin als in etwas Gekauftem!
  • Zeit statt Zeug – die meisten Menschen kaufen sich die Dinge, die sie wirklich brauchen, unter dem Jahr meistens selbst. Schenk deinen Liebsten doch viel besser Zeit statt Zeug! Ein Kinogutschein, ein Museumseintritt oder eine Konzertkarte sind gleich eine verbindliche Verabredung und schenken unvergessliche Erinnerungen.
  • Einpacken – verpackte Geschenke werden von uns als wertvoller angesehen (Link). Und darauf muss man auch als klimabewusste Person nicht verzichten! Aus alten Tshirts oder Stoffresten, Zeitung oder Karton und Buntstiften, lassen sich wunderschöne Geschenke verpacken. Dazu ein wenig Deko aus dem Garten oder dem Wald, eine kleine Kordel dran und fertig ist euer Hingucker unter’m Weihnachtsbaum!

Oh Tannenbaum!

Eine Nordmanntanne braucht acht bis zehn Jahre, bis sie die Größe eines herkömmlichen Weihnachtsbaumes erreicht hat. Dann wird sie gefällt, dazwischen meistens mit Pestiziden gefüttert, steht für zwei Wochen in einer Wohnung und wird dann wieder weggeworfen. Klingt eigentlich nicht allzu besinnlich, oder? Hier einige nachhaltige Alternativen für Weihnachtsstimmung in der Wohnung mit gutem Gewissen:

  • Ein (regionaler) Bio-Weihnachtsbaum aus ökologischem Anbau – diese wachsen in Mischwäldern statt in Monokulturen auf und benötigen deshalb auch weniger Pestizide. Am besten hat dieser Baum dann auch nicht viele Kilometer auf dem Tacho, sondern kommt bei dir aus der Ecke.
  • Baum im Topf: Das ist leider nicht so einfach, wie es klingt. Ein Outdoor-Baum, der plötzlich bei 22 Grad in einer Wohnung steht, überlebt oft nicht, wenn er wieder vor die Türe muss. Deshalb ist es wichtig, ihn langsam an die Temperatur zu gewöhnen, zum Beispiel in der Garage. Außerdem sollte er in der Wohnung am kältesten Ort stehen und alle zwei Tage gegossen werden.
  • DIY- Baum: aus ein paar Holzlatten lassen sich wunderschöne, baumähnliche Dekoartikel selbst basteln. Scroll dafür doch einfach mal durch Pinterest und schau, was du findest!

Weihnachtsschmaus

In traditionellen Weihnachtsgerichten ist sehr oft Fleisch und Fisch involviert. Beides Lebensmittel, die einen riesigen CO2 Fußabdruck mit sich bringen und dazu noch aus so vielen weiteren Gründen ausgetauscht werden sollten. Diese Gründe sind an anderen Stellen im World Wide Web zu Genüge aufgeführt. Filmtipps dazu sind The Game Changers, Cowspiracy und Seaspiracy.

Bei einem veganen Weihnachtsessen muss aber auf nichts verzichtet werden; im Gegenteil schenkt man den anwesenden Großeltern damit vielleicht sogar ein neues Geschmackserlebnis, das sie bisher noch nie hatten! Einige leckere Ideen für die Weihnachtsküche findet ihr zum Beispiel hier: https://biancazapatka.com/de/veganes-weihnachtsessen/

Kleines Lichtlein brenn!

Kerzen sind kleine Klimakiller; meistens bestehen sie nämlich aus Paraffin, einem Produkt aus Erdöl. Auch Palmöl ist öfters enthalten. Nachhaltige Kerzen sind nicht einfach zu finden; sie zu suchen lohnt sich aber! Schau doch einmal online oder in einem Unverpackt oder Öko-Laden in deiner Nähe. Damit schenkst du dir selbst eine besinnliche Dekoration ohne Klimasünde.

Es gibt noch viele weitere Ideen, deinen Dezember nachhaltiger zu gestalten. Lass dich gerne von den hier genannten inspirieren; jeder Schritt zählt!

Zeig uns, wie du Weihnachten nachhaltig machst und verlinke uns auf Instagram @inspeyered.de!

Autorin: Lorina Brugger

Quellen: