#inSPEYERed widmet sich im Jahr 2020 in einer Vortragsreihe dem Thema “Anders Wirtschaften – demokratisch, ökologisch, sozial”
Die momentane Wirtschaftsweise hat uns in eine grundlegende Krise geführt. Der Mensch wie auch die Natur sind in den letzten Jahrzehnten immer stärker in den Hintergrund unseres Wirtschaftens gerückt. Stattdessen standen materielles Wachstum, technologische Innovation und Wettbewerbsfähigkeit als Maximen der Wirtschaftspolitik im Mittelpunkt. Jetzt stehen wir vor einem Punkt, an dem zumindest die Natur sagt: “So geht es nicht weiter”. Viele hoffen, die Klimakrise durch den technologischen Fortschritt lösen zu können, statt darüber nachzudenken wie wir unser Wirtschaftsstrukturen so umbauen können, dass sie nicht mehr zerstörerisch auf unsere sozialen wie ökologischen Lebensgrundlagen wirkt. Wir von #inSPEYERed unterstützen stattdessen die Forderungen von Fridays for Future sowie des Wissenschaftlichen Beirats für Globale Umweltfragen (WBGU). Wir fordern: “System Change, not Climate Change”. Wir fragen uns: wie könnte eine Wirtschaft aussehen, die unsere sozialen Beziehungen und natürlichen Lebensräume strukturell schützt und regeneriert.
Das hört sich nach einem Problem für die Bundesebene oder gar die UN an? Kann sein, doch die Umsetzung beginnt immer vor Ort. Wir wollen deshalb mit Euch auf die Suche nach regionalen Alternativen für eine andere Wirtschaftsweise gehen.
Wir starten im März mit einem Vortrag der Transition Town Bewegung, die das Leben in der Stadt vom Erdöl unabhängig organisieren möchte. Menschen mit vertieftem Interesse können am Wochenende zuvor (29.2.-1.3.2020) an dem Workshop “Werkzeuge des Wandels” der Transition Town Initiative teilnehmen.
Im April widmen wir uns der Idee der Regionalwert AG. Der Gründer dieser neuen Art der regionalen, unternehmerischen Vernetzung, Christian Hiß, ermöglicht damit eine Unabhängigkeit vom unberechenbaren Finanzmarkt und sorgt für eine regionale Vertiefung der Beziehung zwischen denen, die Produkte und Dienstleistungen bereit stellen und denen, für die sie bestimmt sind. So wird Wirtschaft regionaler, sozialer und ökologischer, da alle mehr Verantwortung für ihr wirtschaftliches Handeln übernehmen können.
Im Mai blicken wir mit dem Konzept der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) auf den Spielraum den Unternehmen und Kommunen haben, wenn sie ihre Prozesse auf das Gemeinwohl ausrichten, statt auf die Maximierung des Gewinns oder auf die Minimierung der Kosten. Joachim Lange wird mit uns über das transformative Potenzial der GWÖ sprechen.
Im Juni wenden wir uns alternativen Unternehmenskonzepten zu. Daniel Deimling referiert über Unternehmensformen, die mit sozial und ökologisch verantwortungsvollen Geschäftsmodellen die klassische Vorstellung von Unternehmen überwinden und den Weg in eine zukunftsfähigere Wirtschaft weisen. Hier werden auch Praxisbeispiele vorgestellt, die sich schon für eine andere Art des Wirtschaftens entschieden haben.